Willkommen im Blog der Tube-Maniacs

In diesem Blog wollen wir unsere Selbstbauprojekte, aber auch Informationen über Bauelemente, Röhren und hörenswerte Schallplatten vorstellen. Wir hoffen auf Feedback und eine lebhafte Diskussion.

Montag, 2. Mai 2011

Eine "deutsche Krankheit"

Hallo zusammen,

Heute muss Ich mir mal den Frust von der Seele schreiben über die typisch deutsche Mentalität alle Menschen die sich mit dem Standard nicht zufriedengeben als Snobs und Spinner abzustempeln.
Dieses Phänomen kann man in allen Bereichen des täglichen Lebens beobachten,mit Auswüchsen in der Hifi und DIY Szene. Wenn man so in deutschen Hifi Foren blättert gewinnt man den Eindruck, das die Verwendung von hochwertigen Netztransformatoren ,Siebdrosseln und Ausgangsübertragern den Tatbestand eines Sakrilegs erfüllt.

Alle Geräte müssen ihrer Weltanschauung entsprechen. Es werden immer wieder die gleichen Konzepte als "heilbringend" verkauft. ECC83, 6SN7, EL34, 300B RC Siebung, RC Kopplung und dazu ein Ringkern Netztransformator in der Größe eines Marmeladenglas. Das sind Konzepte wie sie jeder bauen kann, der einen Lötkolben bedienen kann. Und dementsprechend klingt das Ganze auch.Versteht mich nicht falsch, jeder soll nach seinem Budget glücklich werden. Es muss aber auch akzeptiert werden, das es noch eine andere Welt- Anschauung gibt. Wer ein hochwertiges Konzept wie eine  LCR Phono oder  Endstufe ohne Mainstreamröhren in einschlägigen Foren vorstellt, kann sich Hohn und Spott gewiss sein. Es wird nichts akzeptiert das über den eigenen Tellerrand hinaus geht. Dies ist ein Phänomen das eigentlich nur in Deuschland und insbesondere Österreich anzutreffen ist. In Foren der USA und des asiatischen Raum wird ernsthaft über die Konzepte diskutiert und konstruktive Leistungen anerkannt.

Was ist denn der Sinn von DIY, nur Geld zu sparen oder sich Träume zu erfüllen die man käuflich nicht erwerben kann. Natürlich kann man sich auch auf dem Gebrauchtmarkt bedienen und die Geräte modifizieren.
Nur sind diesen Modifikationen durch Gehäusegröße und Aufbau immer Grenzen gesetzt. Ich kenne viele Audiophile die sich in regelmäßigen Abständen neue Geräte zulegen. Sie sind immer auf der Suche weil sie sich der Limitierungen bewusst sind. Eine tiefe Zufriedenheit mit dem Erreichten wird nie Entstehen.
Dazu tragen die Hifi Magazine und Händler ihren Teil bei. Es werden Geräte verkauft und keine Konzepte und Visionen.

Oben genannte Besserwisser haben zudem eine zweite, typische deutsche Eigenart. Sie sammeln zweit und drittklassige Geräte.Je mehr im Rack steht desto besser. Es gibt Leute die besitzen 4 Laufwerke, 8 Tonarme,  3 Vorstufen, 4 Phonovorstufen und 4 Endstufen. Ist es vielleicht nicht besser das sauer ersparte in ein hochwertiges Gerät zu investieren anstatt in 4 mittelmäßige. Zum Teufel, wofür braucht man 4 Plattenspieler? Man wird sowieso immer nur den besten spielen. Zwei Tonabnehmer sind ebenfalls genug einer für Stereo und einer für Monoplatten.Und gerade diese Zeitgenossen greifen Leute an, die sich ohne ein Limit zu setzen ihre ureigenen Vorstellungen umsetzen.

Was man ebenfalls beobachten ist, die Tatsache das viel häufiger über Netz bzw. Signalkabeln diskutiert wird als über ein vernüftiges Verstärker bzw. Netzteil Design. Ich will nicht absprechen das diese Maßnahmen einen Einfluss haben. Es nützt aber nichts mittelmäßigen  Designs mit drittklassigen  Netzteilen durch Kabel und audiophile Sicherungen Leben einzuhauchen.

Meine Feststellung ist je besser die Komponenten desto weniger Einfluss haben entsprechende Tuningmaßnahmen. Es ist allemal besser das Geld in einen besseren Netztrafo zu investieren als in Kabel und Sicherungen. Eine Silberinnenverkabelung oder Teflonkondensator kann das Potenzial nur ausspielen wenn alle "Hausaufgaben" vorher gemacht wurden.

Also leben und leben lassen ist die Devise

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen