Willkommen im Blog der Tube-Maniacs

In diesem Blog wollen wir unsere Selbstbauprojekte, aber auch Informationen über Bauelemente, Röhren und hörenswerte Schallplatten vorstellen. Wir hoffen auf Feedback und eine lebhafte Diskussion.

Samstag, 11. Juni 2011

Die besten Jazz Schallplatten aller Zeiten Teil 1

Hallo zusammen,

Ich möchte euch heute eine Auswahl meiner Lieblings Jazzplatten vorstellen, die sowohl musikalisch als auch aufnahmentechnisch glänzen können. Das wichtigste ist in meinen Augen immer die Musik, bei leblosen Testplattengeklimper ala Sarah K bekomme Ich den Frust.

Interpret: Gene Ammons 
Titel: Boss Tenor 
Label: Prestíge 7180 oder noch besser Alto Edition AE/002





Interpret: Ahmad Jamal´s 
Titel: Alhambra
Label: Argo 685 oder Marble Arch 785 oder Alto Analogue AA005



Interpret: Ben Webster
Titel:  At the Renaissance 
Label: Analogue Productions APJ 011



Interpret: Sonny Rollins 
Titel: Way out West 
Label: Analogue Productions APJ 008



Interpret: Lee Morgan 
Titel: The Cooker 
Label: Blue Note 1578



Interpret: Johnny Hodges ans his Orchestra 
Titel: Blues a-Plenty 
Label: Verve VS-68358



Interpret: Charlie Byrd 
Titel: The Guitar Artistry of Charlie Byrd 
Label: Analogue Productions APJ 025



Interpret: Chet Baker 
Titel: Chet 
Label: Analogue Productions APJ 016



Interpret: Sonny Clark
Titel: Cool Struttin 
Label: Blue Note 1588



Interpret: Miles Davis 
Titel: Kind of Blue 
Label: Columbia CS 8163




Sonntag, 5. Juni 2011

Es war alles schon erfunden oder "back to the roots"

Hallo zusammen,

nach einigen Musikanlagen die Ich in letzter Zeit gehört habe kommen mir langsam Zweifel über den Fortschritt in der Musikwiedergabe. Die Frage stellt sich was denn in den letzten 30 Jahren wirklich besser geworden ist.
Ich persönlich habe auch lange Zeit an den Fortschritt geglaubt und an die Quantensprünge die uns die Hifi- Presse durch die Anschaffung neuer Komponenten versprochen hat. Diesen Leidensweg macht jeder Musik-begeisterte durch, die Kombination von Testsiegern und stetige Unzufriedenheit mit dem Erreichten. Die Kriterien für Musikwiedergabe werden von den Schreiberlingen in die Einzelbestandteile zerlegt, in Bass Mitten, Höhen, Auflösung, Neutralität, Dynamik und Räumlichkeit. Und dementsprechend klingen die Anlagen dann auch, perfekte Höhen, Mitten und Bässe, perfekte Auflösung und Räumlichkeit.Und doch lassen mich diese Pretiosen , wenn man mit dem Bauch und nicht mit dem Kopf hört, total kalt. Der Emotionstransport funktioniert einfach nicht. Sie sind etwas zum herzeigen und angeben und zum aufpolieren des Ego, aber kaum dazu geeignet, jemandem zu einem fanatischen Musikhörer zu machen.
Besteht denn Musik wirklich nur aus oben erwähnten Einzelkriterien oder gibt es da noch so etwas wie Fluss, Timing, Rhythmus und Wärme. Wenn Ihr einen Musiker fragt wird er diese Kriterien als erste nennen.
Und dann gibt es da noch die Klassiker die mit großem Aufwand entwickelt und mit viel Liebe gebaut wurden, die Geräte die Generationen überdauern und in Online- Auktionen zu Höchstpreisen gehandelt werden. Warum klingt denn die Kombination aus Reibrad Plattenspieler, klassischem Tonabnehmer, Single Ended Trioden und Breitbänder so verflucht gut? Ganz einfach weil da viel Gehirnschmalz und Handwerkskunst drin steckt. Der Luftspalt in besagten Breitbändern ist um Welten kleiner als in den meisten modernen High End Chassis.Die Sicke in besagten Chassis ist nicht aus trägen Gummi oder in sich zerfallenden Schaumstoff gefertigt sondern aus Textil. Die Membran ist nicht aus Polypropylen, Aluminium oder Keramik sondern aus Pappe. All diese Maßnahmen tragen zu einem besseren Wirkungsgrad und natürlicher Klangwiedergabe bei.
Was war denn der Grund das Reibrad durch den Riemenantrieb zu ersetzen, der Klang? Nein nein meine Freunde, die lieben Kosten. Man kann billige Motoren verwenden, die mechanische Konstruktion ist sehr viel einfacher und nicht wie uns die Presse weismachen will der Stör und Rumpelgeräuschabstand.
Zum Thema Tonabnehmer könnte Ich noch so viel schreiben aber dies wurde bereits durch Reto Luigi Andreoli in der Schweizer Zeitschrift Hifi Scene getan. Ich möchte jeden Analogliebhaber ans Herz legen, diesen Artikel genau durchzulesen und sich mal selbst zu hinterfragen.

Hier noch der Link zu dem Artikel in dem wirklich alles über Mastering, Tonabnehmer und Schallplattenwiedergabe geschrieben wurde, und einige Behauptungen ins Reich der Sagen verbannt werden.

http://www.rintelen.ch/konzept_und_text/index.php?sparte=audio/index.php&subnav=2&lang=de

Viel Spass

Mittwoch, 1. Juni 2011

Lenco L75 Der ultimative Plattenspieler für wenig Geld (Teil 1)

Hallo zusammen,

Heute möchte Ich über ein neues Projekt berichten das im Moment in der "Mache" ist. Nachdem Arthur Salvatore auf High-Endaudio.com einen modifizierten Lenco L75, zur Referenz erhoben hat, beschloss Ich mich näher mit dem Thema zu beschäftigen.
Der Lenco L75/L70/L85 ist ein Reibradplattenspieler der Ende der 60er Jahre entwickelt wurde. Es gibt viele verschiedene Versionen, die Unterschiede betreffen hauptsächlich das Subchassis und das Lager. Die Gemeinsamkeit die allen Spielern zu eigen ist, wären da ein 4poliger AC Motor und eine Reibrad Mimik, die anders gelöst wurde als in EMT, Garrard oder Thorens Plattendrehern. Bei genannten Plattenspielern arbeitet das Reibrad horizontal zur Aussenseite des Plattentellers. Beim Lenco in vertikaler Richtung gegen die Oberseite des Plattenteller.Der Aufbau ist von seiner Simplizität  einzigartig.
Da Ich mich in der Vergangenheit ausschließlich mit riemengetriebenen  Drehern beschäftigt habe, kam mir eine Vorführung eines Thorens TD124 gerade zu pass. Der hatte eine rhythmische Qualität, einen Punch und einen Drive, wie Ich sie vorher noch bei keinem "Riementriebler" gehört habe. Obwohl es sich beim TD124 um einen Zwitter handelt der die Verbindung zwischen Motorpully und Reibrad, mit einem Riemen herstellt waren die Qualitäten des Laufwerks auf sehr hohem Niveau.
In serienmäßigem Zustand, kommt ein Lenco an besagte EMT, Garrards und Thorens TD124 nicht heran. Grund dafür, ist der wesentlich stabilere mechanische Aufbau dieser Plattenspieler und die besseren Tellerlager.



Die Contras für den Lenco L75 in serienmäßigem Zustand sind:

- Tellerlager (hohes Axialspiel)
- Zarge (mechanische Stabilität)
- Der serienmäßige Tonarm (Metallschneidelager die auf Kunststoffteilen laufen die nach kurzer Zeit extrem ausgeschlagen sind.

Die Pro´s sind:

- Ein extrem drehmomentstarker, laufruhiger Motor
- Geniale einfache Reibradmimik, mit stufenloser Verstellung der Geschwindigkeit zwischen 16 und 78 U/min
- Der Preis für einen guten Gebrauchten liegt in Ebay zwischen 50 und 200 Euro.Die Preispanne bei EMT´s, Garrards und TD124 reicht von 800 Euro bis in den hohen fünfstelligen Bereich. In Japan wechseln EMT 927 in "Mint" Condition für bis zu 40000 Euro ihren Besitzer.

Mögliche Verbesserungen des Laufwerks sind:

- Der Einbau in eine möglichst schwere Zarge aus Massivholz, Multiplex, Panzerholz, Schiefer.Wer fertige Lösungen bevorzugt kann die Zargen  bei "Oswaldmillaudio,com", "Holz-und.Musik.de" und "Plinth-Design.com" oder einem Schreiner oder Steinmetz des Vertrauens anfertigen lassen.

- TJN Modifikation, Die Feder die den Reibrad- Arm fixiert wirkt sich klanglich negativ aus.Die Vorspannung ist zudem nicht bei allen Geschwindigkeiten gleich. Beim TJN Mod wird die Feder durch einen Faden ersetzt der über eine Umlenkrolle ein Gewicht aus Blei trägt das durch eine Bohrung im Chassis nach unten hängt.( zwischen 40 und 60 Gramm). Durch dieses Gewicht wird eine konstante Vorspannung erzeugt, die nicht so leicht anzuregen ist. Der Spieler legt durch diese Maßnahme in allen Belangen zu.



- PTP (Peters Top Plate) ist eine Platte aus Edelstahl in die Motor, Lager, Ein- Ausschalter und die Geschwindigkeitsverstellung gebaut werden. Durch die separate Motorplatte wird eine noch bessere Entkopplung von Motorvibrationen  erreicht. Die Platten gibt es mit unbearbeiteter Oberfläche und gebürsteter Ausführung. Die Kontaktadresse lautet: reinderspeter@hotmail.com



- Ein neues besseres Tellerlager, hier gibt es bereits einige Angebote am Markt die aber alle auf den serienmäßigen Teller von Lenco ausgerichtet sind. Mirko Djorcevic verkauft Lager, Edelstahlplattenteller und Reibräder auf Ebay zu wie Ich finde angemessenen Preisen. Hervorragende Lager baut auch Jeremy Clark die für den gebotenen Aufwand relativ preiswert unter jeremyclark1971@hotmail.co.uk zu haben sind.



- Einen Generator der die Netzspannung (50 Herz) neu generiert und Einstellung der Spannung zulässt.Hier läuft im Moment ein "Group Buy" auf Lencoheaven.net für die Platinen.Laut Aussage verschiedener Mitglieder legt das Laufwerk durch diese  Maßnahme nochmal in allen Belangen zu. Außerdem ermöglicht es den Arm für die Geschwindigkeitsjustage starr zu fixieren und die Geschwindigkeiten elektronisch umzuschalten und fein zu justieren.

- Ein schwerer Plattenteller wobei hier das Design wichtiger ist als das schiere Gewicht. Das Flywheel Prinzip der Lenco Plattenteller ist in jedem Fall beizubehalten. Ich würde nicht über 8kg empfehlen da das Lager zu stark belastet wird und der Motor dadurch unnötig mehr Arbeit verrichten muss.

Was Ich nicht empfehlen würde ist ein Umbau auf DC Motorantrieb der im Moment auf Lencoheaven.net von einem Mitglied angeboten wird. Bei dem Motor handelt es sich um ein Exemplar von Premotec das in der Platine Verdier verbaut wurde. Sicher produziert so ein Motor weniger Magnetfelder und Einstreuungen. Aber von allen Motoren die Ich an meinem Riementriebler getestet habe und das waren eine ganze Menge war der Premotec Motor der schlechteste. Wenn DC dann Maxon, Portescap oder Papst. Nach meiner Meinung ist der eingebaute Motor von herausragender Qualität und ein Umbau nicht notwendig.

In eigener Sache habe Ich noch eine Umfrage gestartet, über die Materialien die man in Plattenspielerzargen verwenden kann. Es wäre super wenn ihr eure Erfahrungen im Bau von Zargen mitteilt.

Im zweiten Teil werde Ich mich dann mit dem Aufbau des Drehers beschäftigen