Willkommen im Blog der Tube-Maniacs

In diesem Blog wollen wir unsere Selbstbauprojekte, aber auch Informationen über Bauelemente, Röhren und hörenswerte Schallplatten vorstellen. Wir hoffen auf Feedback und eine lebhafte Diskussion.

Sonntag, 20. Februar 2011

Die ultimative Digitalquelle SD Card Player

Vorgeschichte:


Als eingefleischter Analoganhänger war ich immer auf der Suche nach einem Abspielgerät mit dem man zumindest für eine paar Stunden digital Musik hören kann, ohne zum Nägelkauer zu mutieren. Das erste Gerät das diesen Anspruch erfüllte, war ein NOS (NO Oversampling) DAC von Yeo`s Diyparadise. Nachdem dieses Gerät mehrere Evolutionstufen durchschritten hat, die Ich im Diyparadise Forum auch selbst mitgestaltet habe, ging es von Monica 2 zu Monica 3 zu Mojo und mittlerweile Mojo 2.Allerdings besitzen die Mojo Dac Platinen keine Receiverchip mehr, man kann sie nur im japanischen  EIAJ Format ansteuern, dies ist ähnlich dem I2S das z.B. von den meisten Wandlerchips unterstützt wird. (z.B. TDA1541, TDA1543, Sabre). Im Mojo ist ein TDA1545 Wandler den es auch als SMT Variante gibt, der I2S unterstützt.

Wandlertechnik:


Wenn man sich vor Augen hält das selbst höchstpreisigste Laufwerk Wandlerkombis mit ein SPDIF (Sony Philips Digitalinterface) Schnittstelle arbeiten kann der Ausweg nur I2S oder EIAJ heißen.
Um zu verdeutlichen welchen Weg das Digitalsignal dabei nimmt kann man nur erahnen welches Verbesserungspotenzial hier schlummert.

Die CD wird mittels Laser ausgelesen, die Datensignale gelangen von dort in den Decoderchip. Im Decoderchip wird dieser Stream in Wordclock, Bitclock, und Data (evtl noch Masterclock) decodiert. Diese 3 Signale werden im Decoderchip in das SPDIF Format umwandelt. Über die SPDIF Verbindung geht es dann zum  Receiverchip der das Signal wieder in Wordclock, Bitclock und Data separiert und an den Wandlerchip weiter reicht.

Da ein Wandlerchip sehr empfindlich auf Jitter reagiert (Phasenrauschen) addieren sich alle Stationen zu einem hohen Gesamtjitterpegel. Eine weiter Quelle für Jitter sind unsaubere Spannungsversorgungen, hier reagiert Digitalelektronik noch empfindlicher als die analogen Pedants.

Stromversorgung:


Nach diversen Versuchen mit Linear und Schaltnetzteilen hat sich Akkubetrieb als vorteilhaft herausgestellt. Wir verwenden nur Optima Redtop Batterien die durch ihren sehr niedrigen Innenwiderstand einen signifikanten Vorteil gegenüber anderen Akkus bieten. Als Spannungsregler für digitale Baugruppen kann ich eigentlich nur Shuntregler von Paul Hynes oder Audiocom UK empfehlen.Selbst der LT1085 von Linear Technologies oder ein LM-317 sind nicht breitbandig genug für den Einsatz an digitalen Baugruppen.
Als Kondensatoren kommen Elkos mit organischem Elektrolyten in Frage (Sanjo Oscon). Am Wandlerchip selbst gibt es für mich zum Black Gate NX Hi Q als antiparallel verschalteter Super E keine Alternative. Diese nicht mehr gefertigten Kondensatoren arbeiten in Super E Konfiguration bis in den Gigaherzbereich. Gut sind auch noch die neuen Polymertypen von Panasonic.

Hier ein Bild des Black Gate NX





CD ist eigenlich analog:


Der Ausleseprozess einer CD mittels Laser ist eigentlich ein höchst analoger Prozess.Erst im Controller Chip wird diese Kurve in Digitalsignale umgewandelt, eine der Quellen für Jitter. Mir war schon immer klar das die Zukunft der digitalen Musikwiedergabe nur ein Festspeicher sein kann, bei dem mechanische Einflüsse vernachlässigbar sind. Durch  Zufall bin ich auf dann auf den SD Kartenplayer QA550 von QLS-Hifi in China gestossen.Das Gerät nimmt die SD Karte per Einschub auf und wird von einem digitalen Signalprozessor ausgelesen. Das Gerät hat einen SPDIF Ausgang und ganz wichtig einen I2S Ausgang der aber nicht nach aussen geführt wurde. Die Lötpads sind auf der Platine vorhanden.



Das Konzept auf die Spitze getrieben:


Dieser Player spielt für einen Preis von ca 100 Euro bereits so gut wie die meisten CD Laufwerke der unteren und mittleren Preisklasse. Wer das Gerät mit SPDIF nutzen will kann als Update noch einen besseren Digitaltransformator z.B von Nevava einbauen. Der Einsatz einer low Jitter Clock anstelle des eingebauten TCXO ist ebenfalls möglich. Nur wird das Ergebnis durch die nachfolgen Wandlung in SPDIF  wieder determiniert. Der Richtige Weg heißt I2s direkt auf dem Wandlerchip. Da I2s keine Schnittstelle ist die lange Wege überbrücken kann, sollten Player und Wandler direkt nebeneinander angeordnet werden. Man kann aber noch ein Buffer IC dazwischen schalten, um auch separate Gehäuse zu realisieren.In meinem Fall geht das I2s Signal auf einen I2s > EIAJ Converter von Diyparadise namens "Black Crow" und dann auf dem Wandlerchip. Der TCXO wurde vom QA550 entfernt und durch eine Superclock 4 von Audiocom ersetzt.


Interstage Transformator:

Im Ausgang des Wandlermoduls Mojo 2 treibt der Pass Buffer B1 mit ca 1 Ohm Ausgangsimpedanz.Da  am Ausgang die halbe Betriebsspannung (9V) DC anliegt muß per Kondensator ausgekoppelt werden. Ich habe an dieser Stelle verschiedene Kondensatoren ausprobiert.Mundorf Silber Öl, Vcap Teflon. Die Unterschiede waren zwar zu hören aber nicht gewaltig. Durch den Aufbau der Linestage hatte ich ein paar Lundahl LL1660 mit 18mA zu Verfügung. Bitte keine normalen Line Output Übertrager verwenden. Der Eisenkern muss einen Spalt aufweisen um eine magnetische Sättigung zu vermeiden. Folgende Rechnung muß für die Dimensionierung des Interstage verwendet werden. 9V/Primärwiderstand DC des Interstage in meinem Fall 9/1150 Ohm  =8mA

Klang:


Der SD Player klingt schon ab Werk sehr gut.Eine I2S Verbindung zum Wandlerchip bringt das ganze eine Stufe höher. Die größte Verbesserung wird mit der Superclock 4 erreicht. Dies bringt den Player auf ein Niveau der allerhöchsten Digital- Liga. Damit meine ich keine Geräte mit SPDIF Verbindung für die fünfstellige Beträge abgerufen werden, nein es gibt auch Geräte mit I2s oder Clockrückführung. (Zanden, Accuphase usw).Mit Interstage bricht man dann entgültig zu einer Digitalwiedergabe  auf die Ich vorher nicht für möglich gehalten habe.

Rippen:


Die Daten müssen in das WAV Format umgewandelt werden (CD auf Festplatte) und dann auf die SD Card gezogen. Vorsicht ist geboten, jedes Ripp-Programm klingt anders Nero 10 bis jetzt am besten.

Anbei noch ein Bild vom momentanen Laborstadium

Gruß und gutes Gelingen

Bilder der Linestage










DHT Linestage für 801a/10y/10/26/01a Trioden

Vorgeschichte


Als langjähriger Nutzer eines TVC (Transformer Volume Control) von Stevens&Billington hatte Ich eigentlich mit dem Thema Linestage abgeschlossen. Die Transparenz dieser Lösung hat mich immer wieder begeistert, der einzige Kritikpunkt war die Dynamik und Körperhaftigkeit, die im Vergleich zu aktiven Lösungen leicht abfällt.Es  mußte doch möglich sein die Meriten der beiden Konzepte miteinander zu verbinden.

Triodenfieber


Nach einem Messebesuch in München waren Ich mit meinen Freunden Steve und Heinz bei Thomas Mayer in München zu einer Hörsession zu Gast. Nach diesen 2 Stunden wurde Ich schwer krank, das Triodenfieber war ausgebrochen.Mit welcher Leichtigkeit, Mühelosigkeit und Transparenz diese Verstärker Musik reproduzieren das hat schon etwas einmaliges. Gehört wurde eine Kette mit LCR Riaa, DHT Linestage und diversen Trioden Endverstärkern. Noch auf dem Parkplatz beschlossen wir diese Verstärker zu bauen.

Layout


Nach der Rückkehr machte ich mich sofort über das Layout der Linestage, es sollte die Möglichkeit eröffnen verschiedene Röhren mit UX4 Sockel zu verwenden. Die interessantesten Röhren für diese Anwendung sind die VT25/VT 62 Familie (also 801/801a/10Y/10/) sowie die Familie der 26 (126, UX226,CX326) usw.
Als dritte Alternative kommen noch die 01a (UX 201, CX 301) in Frage. Da diese Röhren mit verschiedenen Anoden und Heizspannungen arbeiten, müssen die Spannungen schaltbar sein.

Konzept


Das Konzept für die Linestage stammt von Thomas Mayer der uns in allen Stadien der Konstruktion mit Rat und Tat zur Seite stand. Im Netzteil sind 3 Transformatoren, einer für die Betriebsspannung und 2 für die jeweilige Heizspannung.Die Heizspannung werden LCL gefiltert, dies ist notwendig da die Heizung der DHT´s im Signalweg liegt. Wer diesen Aufwand nicht treiben will, soll besser zu indirekt geheizten Röhren greifen. Die Betriebspannung ist mit LCLCLC gefiltert, es werden nur Ölkondensatoren von ASC verwendet.
Die Gleichrichtung wird als Brückengleichrichtung mit 4 Stück 6AX4 Damper Dioden ausgeführt.
Das Signal der Quellen gelangt zuerst auf einen Wahlschalter auf das Gitter der Röhre, von dort geht es zu einem 4,5:1 Interstage Transformator von Lundahl, der dann einen sehr niederohmigen TVC von Intactaudio treibt. Um den Signalweg des Ausgangskreises der Röhre besser zu gestalten, wird ein Ultrapath Kondensator zwischen Kathodenwiderstand und Primärwicklung des Interstage geschaltet. Für den Einsatz eines Ultrapath Kondensators muß die Betriebsspannung sehr sauber sein, da evtl vorhandene Restwelligkeiten direkt in Kathode gekoppelt werden.

Beschaffung:


Das Lundahl Eisen, TVC, Netztrafos und die ASC´s wurden über Thomas Mayer beschafft. Ebenso die Amphenol Stecker für die Verbindung zwischen Netzteil und Linestage. Für die Röhrensockel fiel die Wahl auf Audio Note für die Gleichrichter und Yamamoto Teflonsockel für die Trioden. Die Kathoden und Gitterwiderstände stammen von Shinkoh die Netzteil Bleederwiderstände von Kiwame bzw. Mills.

Aufbau:

Da wir nicht von unserer Standardgehäusehöhe von 60 bzw. 70mm abweichen wollten gestaltete sich die Konstruktion als sehr schwierig und zeitaufwändig. Heinz hat ob der Komplexität einen Versuchsaufbau aus Aluminiumblech aufgebaut. Nachdem alles abgesichert war gingen die Zeichnungen zum CNC Fräsen. Unsere Wahl fiel auf 4mm Kupferplatten für die Top Blechen und 3mm Kupfer für die Bodenbleche. Hier gilt mein Dank noch der Firma SFT Fertigungstechnik GmbH in Nürnberg, Stefan Spörler hier eine excellente Arbeit geleistet hat.
Die Rahmen der Verstärker wurden aus Ahorn Instrumentenholz angefertigt und mit Ebenholz furniert. Nachdem die CNC Fräsarbeiten beendet waren wurden die Oberflächen der Kupferbleche geschliffen poliert und verchromt.Danach konnte die Endmontage der Bauteile und die Verdrahtung beginnen. Als Leitungen wurden für die Wechselspannungen OFC Kupferleitungen ausgewählt, die Linestage selber wurde mit Silber von VT4c und Audio Consulting verdrahtet.


Klang:

Dynamik, Klangfarben, Fülle, Transparenz es ist schlicht unfassbar wie dieser Verstärker Musik reproduziert.
Dieser Verstärker hat keine Schwächen, man hat bei einigen Aufnahmen das Gefühl live dabei zu sein.